Schloss La Croix de Gay Pomerol Der Weinberg des Château La Croix de Gay wird derzeit von der Familie...
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Das Weingut Dr. von Bassermann-Jordan ist nicht nur der Wein einer Person. Die Zusammenarbeit vieler Menschen und die Freude an der Weiterentwicklung unserer Vision machen den Erfolg möglich. Wir schaffen genussvolle Momente und tolle Weine für jedermann. Unser Fokus liegt auf der Traube, um außergewöhnliche Weine von höchster Qualität zu kreieren. Und dafür brauchen wir vor allem eines: Trauben aus den besten Weinbergen der Pfalz und viel Zeit. So entstehen außergewöhnliche Weine, die noch lange in Erinnerung bleiben.
Das Traditionsweingut Dr. Von Bassermann-Jordan wurde 1718 von Pierre Jordan gegründet und von Andreas Jordan als Qualitätsweingut weitergeführt und gegründet. Qualitätsweinbau bedeutet, bei der Ernte auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, bis Edelfäule auftritt, die Trauben im Keller zu verarbeiten und edlen Rebsorten den Vorzug zu geben. Innovativ und neugierig bauen wir auf diesen Grundpfeilern auf, probieren Neues aus und entwickeln uns kontinuierlich weiter. Apropos probieren… Mit unseren Weinen aus der Spezialitätenlinie schlägt unser dynamisches Team den Spagat zwischen Klassik und Moderne. Oder Tradition und Innovation
DIE GESCHICHTE DES WEINGUTS STAATSRAT DR. VON BASSERMANN-JORDAN IST DIE GESCHICHTE EINER FAMILIENDYNASTIE, DIE ZUR Etablierung der Qualitätsweinherstellung beigetragen hat und diese seit mehr als 300 Jahren maßgeblich beeinflusst hat
Pierre Jordan (1693-1781), aus einer Winzerfamilie in der Region Savoyen in Frankreich, legte durch den Kauf der ersten Reben den Grundstein für das heutige Weingut. Der findige Geschäftsmann vergrößerte seinen Besitz geschickt, indem er zwei wohlhabende Witwen mit bedeutenden Weinbergen in der heutigen Pfalz heiratete. Er verheiratete seine Söhne auch mit Töchtern aus wohlhabenden Familien, die der Familie einige der besten Weinberge in Forst, Deidesheim und Ruppertsberg einbrachten.
Der erstgeborene Sohn Johann Peter Jordan (1753–1795) ließ sich bei der aus Forst stammenden Apollonia Reichhardt in Deidesheim nieder. 1783 errichteten sie gegenüber dem Ketschauer Hof das Weingut Jordan. 1789 folgte die Bühlsche Kellerei. Die Französischen Revolutionskriege setzten dem Familienglück ein jähes Ende und führten sogar zur Flucht der Familie. Johann Peter und Apollonia Jordan starben viel zu früh an Typhus, der durch die Armeen verbreitet wurde.
Der damals erst zwanzigjährige Andreas Jordan (1775–1848) übernahm das schwer beschädigte Weingut von seinen verstorbenen Eltern und sah sich mit schwindenden Vermögenswerten konfrontiert. Während seines Studiums an der Universität Mainz lernte er den Qualitätsweinbau im nahegelegenen Rheingau kennen und setzte seine Vision im eigenen Weingut um. Er begann, Weinberge einer Rebsorte zu bewirtschaften, die Weinberge getrennt zu ernten, auszubauen und unter seinem eigenen Namen abzufüllen, anstelle des früher in der Pfalz üblichen Fassweinbaus. Durch seinen wachsenden Erfahrungsschatz und das ständige Experimentieren mit neuen Methoden begann er, den Weinbau zu revolutionieren. Er gilt als der erste Winzer in der Pfalz, die damals zu Frankreich gehörte, der mit der Produktion von Qualitätswein begann
Jordan nutzte den freien Landmarkt der französischen Staatspolitik und begann mit dem Ausbau des Weinguts. Einer der wichtigsten Ankäufe war ein bedeutender Teil des Besitzes des Grafen Lehrbach. Andreas Jordan war der erste, der Qualitätsweinprämierungen für die Weine seiner Heimat erhielt, was ihn zu einem der am höchsten besteuerten und bestverdienenden Bürger des Kantons Dürkheim machte. Nach dem Vorbild seiner Väter heiratete er 1806 die sehr wohlhabende Josefine Stengel und vermittelte auch seinen Töchtern hervorragende Heiratsangelegenheiten, natürlich mit namhaften Familien aus der Weinbranche. Nach dem Ende der französischen Besatzung erwarben Jordan und sein Bruder 1816 den Ketschauer Hof. Dieser ehemalige Adelssitz im Herzen von Deidesheim galt bis 2006 als Mittelpunkt des Weinguts. Frau Margrit von Bassermann-Jordan wohnte bis 2002 in dem wunderschönen Gebäude, das heute ein Hotel ist.
Die Weiterentwicklung des technologisch sehr revolutionären Weinbaus blieb nicht lange unentdeckt. So lernte beispielsweise der Wieslocher Apotheker und Winzer Johann Philipp Bronner das Weingut auf seiner Studienreise durch die wichtigsten Weinanbaugebiete des Deutschen Bundes kennen. Wie aus seinen späteren Notizen hervorgeht, betonte er nicht nur die besonderen Qualitäten des Weines, sondern lobte auch dessen „hohe Intelligenz“. Darüber hinaus erkannte er, dass die verwendeten Methoden das Potenzial hatten, deutlich verbesserte Weine zu produzieren. Andreas Jordan baute seinen Kundenstamm in den folgenden Jahren immer weiter aus. Er belieferte nicht nur Frankfurt, Darmstadt und Gießen, sondern auch Augsburg, München, Nürnberg und Regensburg sowie Hamburg und Berlin.
Der Tod des 73-jährigen Andreas Jordan war ein schwerer Schlag für das Schicksal der Familiendynastie. Ohne Testament wurde sein Vermögen zu gleichen Teilen auf seine drei Kinder aufgeteilt. Die Bestandsaufnahme dieser Bereiche ermöglichte erstmals einen aufschlussreichen Einblick in das mobile und immobile Vermögen von Andreas Jordan. Vererbt wurden Staatsanleihen, Aktienpakete, Weinberge, Häuser und Geräte. Durch die Erbteilung entstanden drei Weingüter: Ludwig Andreas Jordan gründete aus seinem Erbe das Weingut Jordan mit einem Grundstück von rund 15,5 Hektar. Josephine Jordans Ehemann Franz Peter Buhl gründete das Weingut Buhl. Als drittes Weingut entstand das Weingut Deinhard (heute Winning), geführt von Andreas Jordans Tochter Auguste und ihrem Mann, dem Koblenzer Weinhändler Friedrich Deinhard
Unter der Führung des neuen Eigentümers Ludwig Andreas Jordan (1811–1883) änderte sich die betriebliche Organisation. Durch den Zukauf zahlreicher Weinberge in erstklassigen Lagen rund um Deidesheim, Forst, Ungstein und Bad Dürkheim gelang es ihm, das Weingut auf rund 27 Hektar zu erweitern. Das Ziel, Weine höchster Qualität zu produzieren, blieb jedoch unverändert. Ludwig Andreas Jordan war bestrebt, den Weinbau mithilfe wissenschaftlicher Faktoren kontinuierlich zu verbessern. In enger Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern wie Justus von Liebig sollen die gewonnenen Erkenntnisse durch die Anwendung im Deidesheimer Modellweinbau weiter verbreitet werden.
Ludwig Andreas Jordan schaffte es, seinen Wein durch Wettbewerbe und Messen auf nationaler und internationaler Ebene intelligent zu vermarkten. Aufgrund der hohen Qualität seiner Weine gewann er zahlreiche nationale Wettbewerbe. Auch auf internationaler Ebene konnte das Weingut überzeugen. Weitere Preise folgten in Wien, Paris, Philadelphia und Melbourne. Dank der positiven Berichterstattung in der Presse erlangte das Weingut Jordan weltweite Bekanntheit. Neben der Teilnahme an Wettbewerben war Ludwig Andreas Jordan der erste Winzer, der prominente Weinproben mit berühmten Gästen veranstaltete.
Jordans Schwiegersohn, der Mannheimer Kaufmann Emil Bassermann, übernahm das Weingut in den 1970er Jahren. Er verhalf dem unrentablen, aber qualitativ hochwertigen Anbau des Gewürz-Traminers in geeigneten Lagen zu besonderer Bekanntheit und damit zu spürbar hohen Höchstpreisen. Leidenschaft und Interesse an den unterschiedlichsten Wirtschaftsbereichen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Familie Jordan. Auch Emil konnte sich durch seine harte Arbeit und sein Fachwissen große Anerkennung verschaffen und wurde mit Medaillen ausgezeichnet.
Ludwig und Friedrich Bassermann-Jordan übernahmen 1899 nach dem Tod ihrer Mutter gemeinsam die Leitung und erweiterten das gesamte Weingut erheblich. Die Zusammenarbeit war für beide das „größte Glück im Leben“. Im Jahr 1914 bekleidete Ludwig wie sein Großvater und Urgroßvater das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters seiner Heimatstadt Deidesheim. Als deutscher Vertreter des Weinbaus hat er durch sein Fachwissen und seine hervorragenden Sprachkenntnisse große Erfolge für den deutschen Weinbau im In- und Ausland erzielt. Er war nicht nur auf den Weltausstellungen in St. Louis, Brüssel und Turin vertreten, sondern vertrat seine Weine und die deutsche Weinkultur auch in Wien, Madrid und Montpellier. Trotz gesundheitlicher Bedenken zog der alte Reserveoffizier in den Ersten Weltkrieg und starb 1914 für seine Heimat im Elsass
Nach dem Tod ihres Bruders Ludwig im Ersten Weltkrieg spendeten Ernst und Friedrich große Summen an Hilfsorganisationen und 400.000 Reichsmark an den bayerischen Staat. Anschließend verlieh ihnen der bayerische König Ludwig III. als eine der letzten Familien in Bayern, die den erblichen Adelstitel erhielten. Für seine Verdienste erhielt Friedrich den Titel Staatsrat. Seitdem firmiert das Weingut unter dem Namen „Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan“. Während Ernst sich einer akademischen Laufbahn widmete, leitete Friedrich weiterhin die Familienvermögen und machte sich insbesondere als Spezialist für Weingeschichte einen Namen. Ihm ist unter anderem die Entstehung des ersten historischen Weinmuseums in Speyer zu verdanken
Als Friedrich von Bassermann-Jordan starb, führte sein Sohn Ludwig (1924-1995) das Weingut allein weiter. Ludwig hat das Familienunternehmen durch die Konzentration und Perfektionierung des traditionellen Rieslinganbaus geprägt. Unter seiner Führung wurden die Exportaktivitäten des Weinguts weiter forciert und die Familie wurde durch ihr Engagement in zahlreichen Vereinen der Region zu einem festen Bestandteil der Pfalz. Er starb 1995 und hinterließ das Anwesen seiner Witwe und ihrer einzigen Tochter.
Dr. Gabriele von Bassermann-Jordan war nach dem Tod ihres Vaters bis zum Verkauf des Unternehmens Haupteigentümerin des Weinguts. In dieser Zeit wurden erhebliche Investitionen in den Weinbau und die Kellertechnik getätigt. Diese haben maßgeblich dazu beigetragen, dass sich das Unternehmen wieder einen Platz in der Gruppe der internationalen Spitzenweingüter erkämpft hat.
Nach Ludwigs Tod übernahm seine Frau Margrit von Bassermann-Jordan die Leitung des Weinguts. Sie verband die Qualitätsansprüche ihrer Vorgänger mit zeitgenössischen Errungenschaften im Bereich Weinbau und Kellertechnik. Ihrem großen persönlichen Engagement und ihrem visionären Blick verdankt das Unternehmen seine heutige Spitzenposition im Weinmarkt. Margrit von Bassermann-Jordan gilt bis heute als eine der bedeutendsten weiblichen Persönlichkeiten der Weinwelt.
Die Familie von Bassermann-Jordan verkaufte das Weingut im Jahr 2002 an den Werbeunternehmer Achim Niederberger aus Neustadt, der den Betrieb in den folgenden Jahren umfassend modernisierte
Mit dem Kauf des Weinguts Reichsrat von Buhl im Jahr 2005 und des ehemaligen Weinguts Deinhard von Winning im Jahr 2007 hob Achim Niederberger die bis dahin herrschende jordanische Teilung von 1848 auf und vereinte die einzelnen Weingüter. Seit 2013 werden die Weingüter von Frau Jana Seeger und ihrem Mann Peter Hiplein-Seeger geführt. Die Vision, der Wille und das Ziel, Weine von besonderer Qualität zu erzeugen, sind von Anfang an bis heute und in der Zukunft geblieben.